Headhunter in Zahlen und Fakten

Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) fühlt der Branche alljährlich den Puls. Die Anteile der Kandidaten mit digitalem Bezug steigen rasant und verdeutlichen die Bedeutung der Digitalisierung innerhalb der Branche. Weiterhin erhöht sich der Anteil platzierter weiblicher Kandidaten auf 27,7%. Der Markt „wächst und gedeiht“ – die Zahlen deuten auf weiteres, starkes Wachstum in der Zukunft hin, nicht nur für Newcomer sondern bietet auch große Chancen für die Etablierten der Branche.

Weshalb Personalberater in Zukunft wichtiger werden, erklären Experten anhand vier tiefgreifender Veränderungen:

1. Der Zeitdruck steigt:

Es gibt eine neue Gruppe von Dienstleistern, die sich auf den Handel mit Lebensläufen und eine entsprechende Verkürzung des Suchprozesses konzentriert. Aber auch diejenigen, die tiefer in Projekte einsteigen und intensiver als früher das Umfeld der Position, die Motivation der Kandidaten und die Rahmenbedingungen des Branchensegments klären, spüren die Anforderung, Vakanzen schneller zu besetzen. Christine Tolksdorf, Anzeigenleiterin Stellenmarkt bei der Süddeutschen Zeitung: „Big Data und die Automatisierung von Prozessen wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Es soll immer schneller besetzt werden und wer schnell einen Kandidaten liefern kann, hat einen Wettbewerbsvorteil.“

2. Executive Search wird schwieriger:

Demografische Entwicklung, abnehmende Wechselbereitschaft der Kandidaten – das erschwert Headhuntern den Job und führt dazu, dass der Suchprozess detaillierter und intensiver durchgeführt werden muss. Kai Haake, Geschäftsführer des BDU, rät: „In einem immer enger werdenden Kandidatenmarkt müssen Unternehmen, aber auch Personalberater, ein professionelles, auch IT-gestütztes Kontakt- und Beziehungsmanagement aufbauen. Nur so lassen sich die wertvollen Beziehungen zu interessanten Talenten aufbauen und langfristig pflegen.“

3. Der Kampf um Bewerber wird stärker:

Einerseits sind besonders Experten mit digitalem Know-how und Background gefragt, andererseits forcieren viele Unternehmen ihr Inhouse-Recruiting oder Active Sourcing, machen sich selber auf die Suche. Die Konsequenz: Gefragte Kandidaten sind genervt von vielen Anfragen – und über Kanäle wie Social Media kaum mehr ansprechbar.
Das ist eine Chance für Personalberatungen. „Um an interessante Kandidaten heranzukommen, braucht es mehr denn je individuelle Netzwerke, Empfehlungen und professionelle Suchstrategien“, sagt BDU-Geschäftsführer Haake.

4. Die Digitalisierung verändert auch die Geschäftsmodelle der Personalberater:

„Sicherlich besteht auch im Personalberatermarkt die Gefahr, dass die Digitalisierung einen Teil der Wertschöpfungskette reduziert bzw. überflüssig macht.
Das trifft sicherlich hauptsächlich für den Search-Prozess zu. Im positiven Sinn kann es aber auch die Qualität verbessern und die Besetzungszeiten verkürzen“, so Christine Tolksdorf von der Süddeutschen Zeitung. Dank Algorithmen und künstlicher Intelligenz kann die Frage, ob ein Kandidat zu einem Unternehmen und für eine ausgeschriebene Position passt, wesentlich tiefgreifender geklärt werden. „Was einen Bewerber zum Erfolg antreibt oder befähigt, hängt eben nicht nur von seinen Fähigkeiten ab, sondern erheblich von den Rahmenbedingungen im Zielunternehmen oder Entwicklungen in der betreffenden Branche“, erklärt BDU-Geschäftsführer Haake.

Diese vier Trends im Personalberatermarkt eröffnen neue Möglichkeiten für Newcomer. Selbst wenn für Besetzungen im Vorstands- oder Geschäftsführungsbereich (C-Level) immer noch das persönliche Netzwerk der Headhunter erfolgsentscheidend ist: Branchenkenntnisse und Know-how für digitale Lösungen werden wichtiger. Wer hier geschickt seinen strategischen Schwerpunkt setzt, hat im Markt gute Chancen.

Headhunter of the Year – Das Magazin

Im Magazin zum Award finden Sie die Bilder der Verleihung und Aftershow-Party, alle Insights zu den 15 Gewinnern und den Rückblick auf die Leaders‘ Lounge – dem Event für Personalberater mit spannenden Impulsen und intensivem Austausch zu aktuellen Trends und Innovationen in der Branche.

Über den Headhunter of the Year- Award

Der „Headhunter of the Year“-Award kürt die besten Personalberatungen in Deutschland für herausragende Leistungen in fünf verschiedenen Kategorien: Candidate Experience, Executive Search, Recruiting Innovation, Best eBrand und Best Newcomer.

Ziel des Awards ist es, hohe Qualität und Professionalität von Personalberatungen zu würdigen, die Vordenker herauszustellen und Innovationen in der Personalberatungsbranche zu fördern. Mit der Gala Veranstaltung zur Verleihung der Awards hat sich Experteer zum Ziel gesetzt, eine Plattform für die Personalberaterbranche zu etablieren, die den intensiven Austausch und den Bau neuer Netzwerke ermöglicht.